Sloten am 27.09.2025
Der wohl letzte echte Törn des Jahres 2025 führt uns wieder einmal in altbekannte Orte: Den Anfang macht das schöne Sloten, die kleinste der berühmten elf steden, die 11 friesischen Städte, die als erste in Friesland Stadtrechte bekommen haben. Stavoren zum Beispiel, die Stadt in der Nähe unseres Heimathafens, erhielt diese Stadtrechte bereits im Jahre 1061!
Mangels Wind war Motorfahrt angesagt und am heutigen Sonntag lachte die Sonne von einem wunderbar blauen Himmel. Ein Liegeplatz direkt am Kanal bot den Tag über interessantes Hafenkino und ein Spaziergang durch die winzige Stadt versetzt den Besucher augenblicklich in vergangene Jahrhunderte. Sloten ist nicht nur klein, sondern auch sehr alt und architektonisch interessant.


Lemmer am 29.09.2025
Morgens früh, schönes Wetter – also nichts wie los zur nächsten Etappe. Zunächst per Maschine ging es über die Kanäle in Richtung Lemmer, vorbei an der Segelschule De Kikkert, über De grote Brekken hinein in die hübsche friesische Stadt Lemmer – auch eine der 11 steden.
Die Einfahrt vom Brekken zählt sicher zu den schönsten Ortsdurchfahrten, die man in Friesland machen kann. Hübsche Villen, Yachthäfen und dann die Fußgängerzone rechts und links des Kanals. Echt nett!
Doch zuvor war etwas Wartung nötig: Kurz vor der Einfahrt in die Stadt Lemmer befindet sich der Jachthaven Lemmer Binnen, ein anscheinend ganz ordentlicher Hafen mit Tankstelle und Entsorgungspume. Da unser Abwassertank voll war, kam diese Pumpe gerade recht. Allerdings gab uns das Preisschild 15,- EUR doch etwas zu denken – das kann doch nicht sein?!

Doch, kann es: Die freundliche Hafenmeisterin erklärte uns, die Pumpe sei so oft kaputt, weil sie von den Nutzern geradezu miserabel behandelt wird, dass sich der Hafenbetreiber dazu entschieden hat, die Kosten weiterzugeben. Verständlich, aber doch heftig. Nur zum Vergleich: In Stavoren bekommt man dieselbe Dienstleistung gratis.
Da wir noch getankt haben, gab uns die Hafenmeisterin dann einen beinahe großzügigen Rabatt von 50% auf den Entsorgungspreis. Naja, immer noch teuer – ich ahne, dass nicht jeder Skipper bereit ist, zum Schutz der Umwelt diesen Preis zu zahlen, wenn das illegale Verklappen im Kanal oder auf dem Ijsselmeer “für lau” zu haben ist. Ich vermute, solche Preise entfalten eine gewisse Lenkungswirkung und der Kurs muss nicht immer in die gewünschte Richtung gehen.
Naja, danach also hinein nach Lemmer und direkt mal an die Kade. Nicht verschweigen will ich, dass der Anlegeplatz zwar ansehnlich gewählt war, er aber einen deutlichen Nachteil hatte. Achterlicher als querab stand ein Baum, dessen äußere Zweige von den Wanten gestreift wurden, woraufhin sich ein Schauer trockenen Laubes auf das Deck der Meta ergoss. Der Skipper sollte sich doch bei solchen Gelegenheiten einfach mal daran erinnern, beim anlegen auch einen Blick in’s Rigg zu werfen, wenn Bäume am Ufer stehen.

Enkhuizen am 29.09.2025
Kurz haben wir darüber nachgedacht, hier zu übernachten. Wir haben noch nie in Lemmer an der Kade gelegen, meistens – vor allem in der Hauptsaison – ist es dort voll und im Päckchen zu liegen ist nicht unser Ding, außer es muss sein.
Da es aber erst 13:00 Uhr war, wollten wir dann doch das schöne Wetter und den aufkommenden Nord-West-Wind nutzen und sind nach einem kurzen Imbiss raus auf’s Ijsselmeer in Richtung Enkhuizen,



Tja… das war eine richtig gute Entscheidung. Ein feines Windchen von zumeist 8-12 Kts. aus Nord-West ließ uns auf einem Am-Wind-Kurs nach Enkhuizen rauschen. Erst in der Landabdeckung von Enkhuizen endete der seglerische Teil des Törns dann und wurde unter Motor im zuvor telefonisch reservierten Liegeplatz im Compagnieshaven final beendet.
Stavoren am 01.10.2025
Da die Wetteraussichten für die kommenden Tage leider in Richtung windiger und nasser deuten, haben wir uns entschieden, bereits heute den Rückweg anzutreten und spätestens Freitag Vormittag wieder im Heimathafen zu sein. Dadurch erhalten wir uns die Chance, die Segel noch trocken abzuschlagen und die Segelsaison 2025 feierlich zu beschließen.
Also war das heute sowas wie das “Absegeln”: Ein gemütlicher Schlag mit raumen Wind aus Südost von Enkhuizen nach Stavoren. Das ganze bei strahlendem Sonnenschein und richtig warmen Temperaturen, wenn man nicht im Wind stehen muss. So ging dann die Segelsaison mit idealen Segelbedingungen zu ende, auch wenn noch nicht alles vorbei ist: In knapp 2 Wochen ist im Hafen das offizielle Saisonende, da wird ein wenig gefeiert und das Boot als Unterkunft genutzt. Und vielleicht – aber das hängt natürlich vom Wetter ab – geht es Ende Oktober nochmal raus in’s Binnenrevier, bevor die Meta in’s Winterlager geht. Gerade die Tage um Halloween sind schon ein wenig zur Tradition geworden, unser Gast-Star “Die Maulende Myrte” wartet in ihrer Gruft schon sehnsuchtsvoll auf ihren Einsatz. Mal sehen, ob es passt…




Ansonsten ist im Winterlager und zum Saisonbeginn eine Menge zu tun. Neben den üblichen Dingen, wie waschen, polieren, Anti-fouling streichen und Ölwechsel sind noch ein paar Dinge mehr zu machen:
- Ölwechsel im Saildrive
- Impellerwechsel
- Einbau des Autopilot-Computers
- Einrichtung des internen WLAN
- Überprüfung und Störungsbeseitigung am NMEA 2000-Netzwerk
und vielleicht noch
- Umbau der Selbststeueranlage auf einen anderen Antrieb
- Einbau einer Ankerwinsch
Die beiden letztgenannten Punkte sind eher optional, da sie doch erhebliche Investitionen erfordern. Mal sehen, ob’s noch passt…
Warum das alles? Nun ja, im kommenden Jahr ist Großes geplant, soviel kann ich schonmal verraten.

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